Endlich ist es so weit. Nach langem Warten, unzähligen ausgetauschten Whats-App Texten und Fotos und zahlreichen Vorbereitungen bei dir zu Hause wird heute dein neues Familienmitglied (oder sogar zwei Familienmitglieder!) bei dir einziehen.
Diese Dinge stehen am Tag der Adoption einsatzbereit in deiner Wohnung:
Futter- und Wassernapf
Füttere deine Kätzchen an einem ruhigen Platz in der Wohnung. Wassernapf und Futternapf sollten immer einen gewissen Abstand zueinander aufweisen, da Katzen die unmittelbare Nähe von Wasser und Nahrung nicht besonders schätzen. Auch in der freien Natur wird eine Katze nie tränken, wo sie ihre Beute erlegt und vertilgt hat. Der Weg zur nächsten Tränke ist um einiges entfernt. Um die Wasseraufnahme für unsere Wohnungskatzen zu fördern, sollten mehrere Trinkgelegenheiten in verschiedenen Räumen angeboten werden. Besonders hilfreich sind Trinkbrunnen, die durch das fließende Wasser zum Trinken anregen.
Futternäpfe bestehen idealer Weise aus Keramik oder Edelstahl und nicht aus Plaste. Nimmst du zwei Kätzchen gleichzeitig zur Adoption auf? Prima! Die beiden fressen am besten aus einem Futterring, so wie sie es aus ihrer Kinderstube gewöhnt sind.
Füttern am Futterring
Beim Züchter sind die Kätzchen es gewohnt, aus einem großen Futterring gemeinsam zu fressen. Diese Ringe gibt es auch in kleineren Ausführungen für kleiner Katzengruppen.
Schlafplatz
Den Schlafplatz werden sich deine Katzen ganz eigenständig aussuchen! Anbieten kannst du ihnen einen bequem ausgestatteten Katzenkorb oder auch eine Decke auf der breiten Fensterbank. Ob sie das letztlich akzeptieren oder lieber auf Couch und Bett schlafen, wird sich zeigen. Katzen sind da recht starrsinnig und suchen sich ihre Schlafplätze nicht immer nach unseren Vorstellungen aus.
Lieblingsplatz
Nicht immer ist der Lieblingsplatz der Kätzchen ein weiches Bettchen.
Katzentoilette
Katzen sind sehr reinliche Tiere. Sie verabscheuen es, wenn das Katzenklo in der Nähe von Fress- oder Schlafplatz steht. Die Katzentoilette steht am besten an einen anderen, ruhigen, jederzeit zugänglichen Ort. Die Streu sollte regelmäßig gewechselt werden. Für die tägliche Reinigung reicht die Entfernung verunreinigter Streu. Regelmäßige und penible Katzenklo-Hygiene ist Voraussetzung für eine keimfreie Umgebung der Katze und deren Gesundheit! Denke daran – über verschmutzte Katzenklos verbreiten und entwickeln sich die meisten Katzenkrankheiten!
Spielzeug
Oft reicht schon ein Papierknäuel aus, damit du den Spieltrieb deiner Kätzchen weckst. Im Fachhandel finden sich eine große Auswahl an Spielzeug. Biete deiner Katze auch Gelegenheit zum Verstecken und Erkunden. Ein einfacher Pappkarton mit ein paar Öffnungen weckt die Neugier des Tieres und sorgt für Beschäftigung.
Kratzmöglichkeiten
Idealer Weise steht im neuen zu Hause am Tag der Adoption ein schöner Kratzbaum mit mehreren Etagen, möglichst hoch und schön standfest. Vielleicht ist sogar eine Liegemulde oder Hängematte vorhanden, das lieben Katzen besonders. Hast du die Möglichkeit und den Platz, dann biete deinen Kätzchen ein Cat-Walk-System an der Wand und / oder eine Kratzwand an.
Kratzsäule
Kratzsäulen benötigen wenig Fläche, sind aber schön hoch und werden deshalb gern genutzt und von den Katzen auch sehr geliebt.
Auf jeden Fall musst du mehrere Möglichkeiten zum Kratzen anbieten, denn das “Wetzen” der Krallen ist ein natürliches Verhalten und darf nicht unterbunden werden. Du musst das Kratzverhalten lenken, damit es eben nur dort geschieht, wo es erwünscht ist. Und Zusätzlich bieten Kratzbaum und Cat-Walk tolle Liegeplätze in luftiger Höhe – das lieben Katzen ganz besonders.
Hängematte
Die Hängematte ist bereits bei den Kleinsten ein begehrter Liegeplatz.
Das perfekte Kratzmöbel hat folgende Attribute:
- Standfestigkeit
- dickes Sisalseil von 10 mm Durchmesser
- Sisalseil ist straff gewickelt und lässt sich nicht mit den Fingern hoch und runter bewegen
- Kratzstämme haben einen Mindestdurchmesser von 100 mm
- Kratzstämme bestehen nie aus Stoff, auch nicht teilweise
- ALLE textilen Bauteile lassen sich abnehmen und in der Waschmaschine waschen
Die Abholung beim Züchter
Die eigentliche Übergabe des Kätzchen bzw. der Kätzchen geschieht üblicher Weise beim Züchter. Hast du die Möglichkeit nicht, dein neues Familienmitglied dort abzuholen, so sind die meisten Züchter auch bereit, das Katzenkind in das neue zu Hause zu bringen. Frag einfach deinen Züchtern danach, wenn du das möchtest. Ich bringe meine Katzenkinder sehr gern in das neue zu Hause. Dadurch gehe ich die ersten Schritte am Tag der Adoption gemeinsam mit meinen Schätzen. Ich gebe damit sowohl den Katzenkindern als auch den neuen Besitzern Halt und Sicherheit und kann so manchen Tipp geben oder so manches Verhalten der Katzen erklären, damit es erst gar nicht zu Problemen und Missverständnissen kommt.
Die Übergabe ist nicht in wenigen Minuten abgeschlossen. Bringe bitte etwas Zeit mit, bei mir dauert die Adoption mindestens eine Stunde, wahrscheinlich eher zwei Stunden.
Warum benötigt die Überhabe Zeit?
Nun, zuerst wirst du dich wahrscheinlich überschwänglich auf deinen kleinen neuen Freund freuen und ihn begrüßen und herzen. Bei dieser Gelegenheit schau dir dein neues Kätzchen an:
- Schaut es gesund und gepflegt aus?
- Sind die Augen klar und sauber?
- Hat die Nase keinen Ausfluss?
- Ist der Po und das Fell am Po sauber?
- Macht das Fell im allgemeinen einen gepflegten Eindruck?
- Ist der Bauch normal groß und nicht hart?
- Ist es seinem Alter entsprechend groß genug?
(Ein Heilige Birma wiegt mit 14 Wochen ca 1.500 g,
eine Britisch Kurzhaar wiegt in diesem Alter meist etwas mehr um die 1.700 g.)
Treffen eine oder mehrere der eben genannten Punkte nicht zu, ist das Kätzchen wahrscheinlich nicht gesund. Sprich den Züchter darauf an und nimm kein krankes Kätzchen mit zu dir nach Hause! Denn in der Regel unterschreibt man dafür, dass sich das Kätzchen in einem ordnungsgemäßen und äußerlich erkennbaren gesunden Zustand befindet. Ein seriöser Züchter gibt kein krankes Kätzchen heraus, dieser verschiebt in dem Fall die Adoption auf einen späteren Zeitpunkt.
Womit ich schon bei den vertraglichen Dingen bin. Am Tag der Übergabe wird ein seriöser Züchter dem Adoptiveltern folgende offizielle Unterlagen übergeben:
Kaufververtrag
Im Kaufvertrag sind die Daten des Tieres, des Züchters und des Käufers aufgeführt. Ferner befinden sich in dem Vertrag klare Regelungen für Züchter und Käufer, zum Wohle und Schutz des Tieres und gegen Missbrauch und Tierhandel. Der Kaufvertrag wird von beiden Vertragsparteien unterzeichnet und jeder erhält eine Ausfertigung. Ein guter Züchter wird den Vertrag Abschnitt für Abschnitt mit den Käufer durchsprechen. Nimm dir die Zeit und höre zu, auch wenn dein Kätzchen noch so niedlich ist und die Verlockung groß, lieber nach dem Kleinen zu schauen. Du unterschreibst dafür, den Kaufvertrag verstanden zu haben und dieser Vertrag ist bindend.
Übergabequittung
In der Übergabequittung wird festgehalten, dass das Tier sich in einem äußerlich erkennbaren gesunden und gepflegtem Zustand befindet. Schau dir das Kätzchen genau an, du bestätigst diese Aussagen mit deiner Unterschrift. Auch hiervon erhält jeder eine Ausfertigung.
Tierärztliches Attest
In der tierärztlichen Gesundheitsbescheinigung bescheinigt der bisher behandelnde Tierarzt den Gesundheits- und Entwicklungszustand der Katze. Missbildungen, Fehlbildungen und festgestellte Krankheiten sind darin vermerkt.
Ahnentafel
Bekommst du von deinem Züchter ein bereits kastriertes Kätzchen, muss er dir die Ahnentafel im Original aushändigen. Wird die Kastration des Kätzchen durch dich zu einem späteren Zeitpunkt veranlasst, erhältst du in der Regel eine Kopie der Ahnentafel. Das Original der Ahnentafel darfst du einsehen und bekommst diese zugeschickt, sobald dem Züchter die Bescheinigung über die durchgeführte Kastration der Katze vorliegt.
Impfpass
Du erhältst den Impfass des Kätzchen, darin müssen zwei Impfungen gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche aufgeführt sein. Weitere Impfungen wie etwa gegen Tollwut und FeLV sind nicht zwingend notwendig.
Dein Kätzchen sollte mit Mikrochip gekennzeichnet sein, diese Mikrochip-Nummer findest du ebenfalls im Impfpass.
Ob du einen blauen EU-Impfpass erhältst oder einen gelben, nationalen Impfpass, hängt vom Ermessen des Züchters ab. Der blaue EU-Impfpass ist nur notwendig, wenn du mit deinem Kätzchen innerhalb der EU verreisen möchtest. Ansonsten reicht der gelbe, nationale Impfpass vollkommen aus.
Futter- und Haltungsempfehlung
Eine Anleitung für Fütterung und Pflege muss dir ein seriöser Züchter aushändigen. Meist erhältst du diese aber bereits Tage vor der Übergabe, damit du alles für dein neues Familienmitglied einkaufen kannst. Ist dies bisher nicht geschehen, fordere eine Futteranleitung von deinem Züchter.
Erstausstattung
Zusätzliche „Geschenke“ von dem Züchter in Form einer „Erstausstattung“ sind nicht zwingend erforderlich und solltest du auch nicht erwarten. Einige verantwortungsbewusste Züchter geben dem Kätzchen trotzdem ein Starterpaket mit auf dem Weg. Was genau darin enthalten ist, liegt im Ermessen des Züchters. Auf jeden Fall sollte das gewohnte Futter für die ersten Tage darin enthalten sein. Idealerweise findest du darin auch etwas Spielzeug und eine Decke oder ein kleines Bettchen, was nach Mama und Geschwistern riecht.
Der Moment des Abschieds
Der Abschied vom Katzenkind ist für den Züchter der schwerste Moment während der gesamten Aufzuchtszeit. Er gibt nicht nur ein Tier heraus, sondern mit der kleinen Seele geht ganz viel vom Züchter mit. All die Stunden der Freude während der Aufzuchtszeit und auch die Momente des Bangens, wenn das kleine Wesen einmal krank war, die Aufregung der Geburt und auch so manche Schrecksekunde beim Großwerden, all das vergisst man nie und all das schafft Bindungen. Deshalb gönne dem Züchter den Moment des “Auf-Wiedersehen-Sagen’s”. Helfen kannst du dem Züchter zur Bewältigung seiner Traurigkeit, wenn du ihm Fotos zukommen lässt, wie sich dein neues Familienmitglied sein neues zu Hause erobert, neue Freunde findet und ihm das Futter bei dir schmeckt.
Ankunft zu Hause
Lass deinem Katzenkind Zeit, sich an alles zu gewöhnen! Die vielen neuen Eindrücke können es zunächst verängstigen. Mit ein wenig Geduld wird es sich aber schnell einleben.
Tipps für die Eingewöhnung
- Das Kätzchen darf das neue Heim selbständig erkunden, so baut es seine Ängste ab. Ständiges Rufen und Locken verunsichert es nur.
- Zunächst sollten nur die engsten Familienmitglieder anwesend sein. Vermeide „Besucheranstürme“ auf das auch so süße Baby!
- Kinder in der Familie müssen wissen, dass die Katze zunächst Ruhe braucht und nicht “gejagt” und mit lautem Rufen verunsichert werden darf.
- Das Kätzchen nicht überfordern durch zu viele Aufforderungen zum Spiel oder übertriebene Streicheleinheiten. Rede auch darüber VORHER mit deinen Kindern!
- Nach ein paar Stunden im neuen Heim kann dem Kätzchen an dem künftigen Futterplatz etwas Nahrung angeboten werden.
- Die Katzentoilette muss man dem neuen Familienmitglied zeigen, spätestens dann, wenn das Kätzchen mauzt und unruhig hin und her läuft. Optimal ist, wenn das Kätzchen wenige Minuten nach der Ankunft in die Toilette gesetzt wird und es von da aus die Wohnung erkunden darf. So findet es später die Kloschale auch wieder.
Gewöhnung an andere Vierbeiner
Lass deinem Katzenkind Zeit, sich an alles zu gewöhnen! Die vielen neuen Eindrücke können es zunächst verängstigen. Mit ein wenig Geduld wird es sich aber schnell einleben.
Gewöhnung an andere Katzen
Wohnent bereits eine oder mehrere Katzen in deiner Familie, musst du peinlich drauf achten, dass die “alte” sich nicht zurückgesetzt und ungeliebt fühlt. Sie benötigt weiterhin die gewohnten Streicheleinheiten. Am besten bringt man die Tiere auf „neutralem“ Terrain zum Spielen und Füttern zusammen. Vermeide, die Neue gleich auf den Lieblingsplatz der Alten zu setzen! Nach und nach werden sich die Katzen kennenlernen und Grenzen abstecken. Wichtig ist, dass sich die Tiere aus dem Weg gehen können und jeder einen eigenen Schlafplatz zur Verfügung hat! Fauchen und Knurren ist völlig normal und dienen der eigenen Positionierung im neuen Rudel, welches sich erst zusammenfinden muss.
Wie lange diese Vergesellschaft dauert ist unterschiedlich und hängt von den Charakteren und dem Alter der beteiligten Katzen ab. Die Vergesellschaftung kann innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein, sie kann aber auch mehrere Wochen oder Monate andauern.
Ankunft zu Hause
Das Kätzchen links am Tag seiner Adoption. Es sucht Schutz bei dem Menschen, der es beim Züchter abgeholt hat. Die alt eingesessene Katze rechts kommt ihn vorsichtig begrüßen und nimmt mit Lecken seine “Stimmungen” auf. Der Neuankömmling schaut verunsichert, läuft aber nicht weg.
Gewöhnung an Hunde
Mit Hunden, die Katzen bereits kennen, stellt die Kontaktaufnahme kein Problem dar. Sie wissen das Verhalten der Katze einzuschätzen und verhalten sich entsprechend. Etwas schwieriger ist es mit unerfahrenen Hunden. Hier muss zunächst die unterschiedliche Kommunikation von Hund und Katze klar werden – Missverständnisse sind da nicht selten. Wedelt der Hund z. B. mit dem Schwanz, so bedeutet das für die Katze „Angriff“, für den Hund „Spiel mit mir“! In jedem Fall einfacher ist es, wenn das Kätzchen in seiner Kinderstube bereits Hunde als Spielkameraden kennenlernen durfte.
Ich bin überzeugt, dass das Zusammenleben von Hunden und den Katzen aus meiner Cattery funktioniert und keine Probleme macht. Die Gewöhnung an einen fremden Hund verläuft hier bei mir immer schneller als die Vergesellschaftung einer fremden Katze.
Katze und Hund
In meiner Cattery lernen die Babys vom ersten Tag den Hund, seine Gerüche und seine Sprache kennen. Unser Hund besteht darauf, jedes Kätzchen persönlich nach seiner Geburt mit einem Nasenstups begrüßen zu dürfen.
Das neue zu Hause zum Wohlfühlen
Die optimale Gestaltung des Lebensraumes ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Katze! Besonders gilt dies für Wohnungskatzen, die den ganzen Tag drinnen verbringen. Ob sich die Katze wohl fühlt, wird weniger von den Quadratmetern bestimmt, als vielmehr von der Gestaltung der zur Verfügung stehenden Wohnräume.
Es muss am Tag der Adoption nicht alles perfekt sein, du kannst nach und nach dein zu Hause für deine Katze perfektionieren. Im Zusammenleben mit ihr wirst du sie kennenlernen und verstehen, was sie zum Glücklichsein alles braucht.
Stresspegel so niedrig wie möglich halten
Ganz zum Schluss der Hinweis, im Allgemeinen die ersten Wochen nach der Adoption für das Katzenkind so stressfrei wie möglich zu halten. Wenn du diese Website aufmerksam durchstöbert hast wirst du wissen, dass Stress der Auslöser so mancher – mitunter auch tödlicher – Erkrankungen sein kann. Deshalb gib deinem Kätzchen viel Zeit, sich heimisch und wohl zu fühlen. Vermeide die ersten Woche zu viele Besucher, die das Katzenkind bestaunen wollen. Geh nur zum Tierarzt, wenn das Kätzchen wirklich krank ist. Du bekommst dein Kätzchen fertig geimpft für das erste Lebensjahr. Ein Tierarztbesuch zum “einfach mal Vorstellen” ist nicht notwendig, denn dieser Besuch ist Stress pur für deine Katze. Auch eine Kastration sollte erst nach einigen Monaten vorgenommen werden. Und Reisen zu Verwandten oder Urlaubsreisen sind auch nicht förderlich.
Erst wenn zwischen euch ein Band des Vertrauens besteht, wenn du deine Katze und deine Katze dich blind versteht, dann ist sie angekommen in ihrem Leben bei dir. Und das wünsche ich dir von ganzem Herzen!
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